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Lebt der Mensch, um zu arbeiten, oder arbeitet er, um zu leben?

Gefordert wird Flexibilität in Bezug auf "Wunsch-Arbeitsplatz".
Angeprangert wird die Mitnahmementalität der Bevölkerung.
Das Rentenalter wurde auf 67 gesetzt, weil die Rentenkassen leer sind.

Wieviel flexibler muss jemand werden, der

und das alles teilweise neben der Erziehung von vier Kindern, der Haus- und der Gartenarbeit?
Alles unter einen Hut zu bringen, schafft nur, wer Freude an der Arbeit hat.

Soll ich mich heute schämen müssen, dass ich das großzügig bemessene Arbeitslosengeld II in sagenhafter Höhe von 359 Euro monatlich (plus Miete und Nebenkosten) "mitnehme", ohne einen 1-Euro-Job machen zu wollen -

und statt dessen einen richtigen Arbeitsplatz will, von dem ich leben kann, ohne zusätzlich von staatlicher Alimentierung abhängig zu sein?

Soll ich mich schämen müssen, dass ich nicht flexibel genug bin, um mich auch auf Stellen im ganzen Bundesgebiet – oder gar im Ausland - zu bewerben?
Soll ich mich schämen, dass ich geschieden bin und ich keinen "Ernährer" habe?
Oder soll ich mich gar schämen, dass ich zu alt bin, um in ein "junges dynamisches Team" zu passen? Oder dass ich zu jung bin, um zu den Rentnern zu gehören, anstatt die Arbeitslosenstatistik zu belasten?

Nein, die Schamgefühle für meine Erwerbslosigkeit habe ich längst abgelegt. Ich habe begriffen, dass die Schuld nicht bei mir liegt, sondern in unserer Gesellschaft. Die "Mitnahmementalität" ist umso größer, je mehr Geld jemand besitzt – und besonders groß ist sie bei unseren Politikern.

Mir muss niemand eine "gemeinnützige" Tätigkeit verordnen. Ich betätige mich gerne ehrenamtlich, und ich helfe gerne meinen Mitmenschen. Sogar ganz ohne Bezahlung.

Den Menschen nach seinem Kontostand (oder seiner Stellung in der Arbeitswelt) zu beurteilen ist so dumm, wie die Höhe eines Hauses mit dem Fieberthermometer zu messen.

Ich arbeite, um zu leben. Aber ich lebe nicht, um zu arbeiten.