Logo

KAFFEE - KAKAO - SCHOKOLADE

» Dinkelsbühl
» Rosenberg
» Crailsheim
» Schwäbisch Hall
» gegen Nazis
» Lebensweisheiten
» Demokratur
» Schwarzer Freitag
» Wahl-Alternativen
» Kinder oder Beruf
» Umstrukturierung
» Schweinegrippe
» T.I.N.A.
» Sklaverei heute
» Adidas
» McDonalds
» Schokolade
» Statistik

Jeder genießt sein Tässchen Kaffee,

seinen Kakao oder Kaba, und leistet sich - je nach Figur - auch gerne hin und wieder eine Tafel Schokolade.

Ich kann mich noch recht gut erinnern, dass eine Tafel Schokolade in meiner Kindheit bereits 50 Pfennige gekostet hat - und das ist jetzt mindestens 35 Jahre her. Was kostet denn so eine 100-g-Tafel heute? Höchstens doch 80 Cent (das waren 1,60 DM), eher aber weniger.
mmmh .... Kaffee ! Wie ist das möglich? Wie können Firmen wie Suchard, Ritter Sport, Nestlé usw. all die Jahre existieren, ohne riesige finanzielle Verluste zu machen?

Fressen und gefressen werden

Damit wir in Europa billige Nahrungsmittel konsumieren können, nehmen viele Konzerne Kinderarbeit, Sklaverei, Ausbeutung, Tierquälerei und Umweltzerstörung in Kauf.
Firmen wie Nestlé gefährden mit ihren Maketingmethoden sogar das Leben von Säuglingen. Dabei gibt es eine Alternative: Den fairen Handel.

Rund 25 Euro kostete das Stück.
Das ist nicht so viel, also nahm der Kakaofarmer Amadou gleich zwei davon. Das erste Kaufobjekt trägt den Namen Abou, das zweite nennt sich Adama. Abou und Adama sind heute zehn Jahre alt. Seit sie vor drei Jahren von ihrem nunmehrigen Besitzer käuflich erworben wurden, schuften die beiden Jungen gemeinsam mit zwanzig anderen Kindern im Alter von acht bis vierzehn Jahren auf dessen Plantagen.
Sieben Tage in der Woche, von sechs Uhr morgens bis neun Uhr abends, ohne Pause.

Vor drei Jahren wurden die beiden Jungen auf dem Busbahnhof in Sikasso in der Nähe ihres Heimatdorfes im Süden von Mali von einem unbekannten Mann angesprochen. "Er bot uns Arbeit und Geld", erzählen Abou und Adama dem französischen Journalisten Sönke Giard. Und weil die damals 7-jährigen arm, hungrig und unerfahren waren, nehmen sie das Angebot an. Der Händler brachte sie ins 800 km entfernte Torf Toulé im Zentrum der westafrikanischen Elfenbeinküste, verkaufte sie dort an Amadou Bamba, der sie auf sein Kakaofeld schickte. Ohne Bezahlung.

Von Hunden bewacht und gehetzt, mit Peitsche und Machete bedroht, rackern die Kinder dort in der glühenden Hitze. Barfuß treiben sie den Handpflug in die Erde. Wer sich verletzt, dem wird kurz auf die Wunde gespuckt. Dann geht die Plackerei weiter. "Sie keuchen wie alte, asthmakranke Männer, ihre Augen sind leblos, ihre Köpfe hängen schlaff zwischen den gesenkten Schultern", erzählt Giard. Als Abou zu fliehen versucht, muss er zur Strafe den ganzen Tag lang nackt und mit auf den Rücken gebundenen Händen in der Sonne sitzen. Nach der Arbeit müssen die anderen Jungen mit ansehen, wie ihn Bamba mit der Gerte auspeitscht.

Kindersklaven auf Kakaoplantagen

Schwarzbuch Markenfirmen Etwa 20.000 Kinder aus Mali wurden bis jetzt auf die großen Plantagen der Elfenbeinküste verschleppt, hat die Menschenrechtsorganisation Terre des Hommes ermittelt. Sie werden geschlagen, misshandelt und ausgebeutet. "Was dort geschieht, ist definitiv Sklaverei", sagt Pierre Poupard, der das UNO-Kinderhilfswerk Unicef in Mali leitet. "Die meisten wissen nicht einmal, woher sie stammen, geschweige denn, wo sie sind. Wer dem Terror zu entfliehen versucht, läuft Gefahr, von seinem Besitzer verprügelt oder gar getötet zu werden."

Hungrig nach Schokolade ...

Achtzig Prozent der deutschen Kakaoimporte stammen aus Westafrika. Die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria liefern mehr als die Hälfte der weltweit verarbeiteten Menge von fast drei Mio. Tonnen Rohkakao.
Bewirtschaftet werden die Agrarflächen mit der Hilfe von Gastarbeitern aus den nördlichen Nachbarländern. Etwa 2 Mio. Malier arbeiten an der Elfenbeinküste. In ganz Westafrika leben 1,2 Mio. Kleinbauernfamilien und insgesamt 11 Mio. Plantagenarbeiter von der Kakaoproduktion. Doch die Gewinnspannen für die Kleinbauern sind extrem niedrig. So verdient ein mittlerer Kakaobetrieb mit der gesamten Jahresernte rund 340 Euro. Die Hauptursache dafür sind die niedrigen Weltmarktpreise. Die schwankten in den letzten Jahren zwischen rund 870 und 4.000 Euro pro Tonne. Tendenz stark sinkend. Das zwingt die Bauern, so billig wie möglich zu produzieren.
Und da kommen die Kindersklaven, die nichts kosten außer einer Schale Maisbrei täglich, wie gerufen.

Lebensmittelkonzerne drücken die Preise

Die niedrigen Preise gehen auf das Konto einer Hand voll europäischer und nordamerikanischer Lebensmittelkonzerne, die den Kakao vor allem zu Schokolade verarbeiten. "Die weltweite Kakaoproduktion wird von wenigen Unternehmen beherrscht, die in der ganzen Welt ein Netz von landwirtschaftlichen Betrieben, Plantagen, Fabriken und Handelseinrichtungen besitzen", weiß Gerd Riess von der österreichischen Gewerkschaft Agrar/Nahrung/Genuss: "Diese Unternehmen können dem gesamten Wirtschaftszweig ihren Willen auferlegen."
Diese beherrschenden Konzerne sind bekannte Markenfirmen (Aufzählung in der Reihe ihres Süßwarenumsatzes):

Schokolade ist lecker ....

Die in riesigen Monokulturen angebauten Kakaopflanzen sind sehr anfällig für Ungeziefer. Dagegen werden in großem Umfang hochgiftige Insektizide eingesetzt, die bei Menschen Krebs, Hautkrankheiten, Unfruchtbarkeit und Störungen im Nerven-, Atmungs- und Immunsystem verursachen können. Die meisten Landarbeiter, die die Sprühmaschinen benutzen, sind Analphabeten und verstehen die Gebrauchsanweisungen dieser Chemikalien nicht. Die Herstellerfirmen - unter ihnen BASF, Bayer, Hoechst, Shell und Monsanto - treffen nach Meinung von Kritikern wie dem Nahrungsmittelexperten Gerhard Riess keine ausreichende Vorsorge gegen die durch ihre Produkte verursachten schweren Gesundheitsgefährdungen.

Sollen wir jetzt etwa alle auf Schokolade, Kakao und Kaffee verzichten?
Nein. Das ist nicht der Sinn meines Beitrages hier!

Viele Lebens- und Genussmittel wie Kaffee, Tee, Kakao und Südfüchte können bei uns aufgrund klimatischer Bedingungen nicht angebaut werden. Dafür gibt es Handelsorganisationen wie TransFair und Max Havelaar, die nicht nur faire Löhne und Arbeitsbedingungen, sondern oft auch ökologischen Anbau und ökologische Verarbeitung garantieren. Durch ihren Kauf sichert man den Aufbau nachhaltiger landwirtschaftlicher Strukturen und damit das Überleben zahlreicher Kleinbauern.
Diese Produkte sind mit speziellen Logos für fairen Handel gekennzeichnet und außer in den so genannten "Weltläden" immer öfter auch in Supermärkten zu finden. Wie überall gilt auch hier: Nachfrage(n) und Konsumentendruck zwingen auch die großen Konzerne zum (fairen) Handeln.

Links für Informationen:
Schoko-Seite http://www.transfair.org
http://www.gepa3.de

Die Schoko-Seite greift Themen wie Ökologie, Fairen Handel und Nachhaltige Landwirtschaft auf und beschreibt für Kinder und Erwachsene alles rund um Schokolade und Kakao.